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Buchpräsentation "DER TEGERNSEE" am 26. Aug. 2015

Stieler-Haus

Ein Buch von besonderer Qualität:
Der Verlag Kiebitz Buch stellt im Westerhof-Café im Stieler-Haus
das Buch „DER TEGERNSEE“ vor.


Dr. Roland Götz


Dr. Roland Götz liest aus dem Buch "DER TEGERNSEE"

Die Liste der hochkarätigen Autoren des Buches „Der Tegernsee“ ist lang und versichert den Leser, hier eine Sammlung kompetenter Aufsätze über eine der bekanntesten Feriendestinationen Deutschlands in Händen zu halten.
Einige Autoren, u.a. Dr. Roland Götz, Sonja Still, Dr. Christine Miller, Hans Kratzer sowie der Verleger Dr. Dieter Vogel, waren selbst vor Ort, um Auszüge aus dem Buch vorzutragen.
Dabei wurde klar, dass das reich bebilderte Werk gut geeignet ist, um den Tegernsee und sein Umland recht umfassend kennzulernen. Die Herausgeber Annette Lehmeier und Dr. Dieter Vogel haben eine Themenauswahl zusammengestellt, die von der geologischen Geschichte und erster Besiedelung bis hin zu Kunst und Kultur reicht. Die Herkunftsfrage der Vorfahren im Tal passt gut in die Zeit. Michael Heims rückt sie in seinem Aufsatz in ein interessantes Licht. Denn es ist wohl wissenschaftlich noch nicht gesichert, ob die ersten Menschen im Tal Jäger und Sammler waren oder etwa Händler, die es auf Seitenpfaden der vorgeschichtlichen Wege vom Mittelmeerraum hierher verschlug. Ein Quellheiligtum mit etruskischen Schriftzeichen südlich der Blauberge und zwei bronzezeitliche Kultstätten in den Tegernseer und Kreuther Bergen, dürften laut Heim ein Beleg für die These von der Zuwanderung aus dem Süden sein.

Sonja Still im "Westerhof-Café im Stieler-Haus" bei der Buchpräsentation "DER TEGERNSEE"

Hort der Wohlhabenden dürfte der Tegernsee nach einem Aufsatz von Roland Götz über das Kloster Tegernsee wohl schon früh gewesen sein.
Mitte des 8. Jahrhunderts durch zwei adelige Brüder gegründet, avancierte es durch Wohlwollen u.a. auch des bayerischen Herzogs zu enormem Reichtum mit Besitztümern, die bis nach Rosenheim und Bad Reichenhall sowie nach Warngau und Holzkirchen reichten. Selbst Weingüter in Südtirol und und in der Wachau gehörten den Tegernseer Mönchen. Max 1. Josef, der erste König Bayerns war dem See, laut Götz, wohl in besonderer Weise verbunden und seine Nachfahren aus dem Hause Wittelsbach sind es bis heute.

Bis heute unterhalten die Wittelsbacher bedeutsame Liegenschaften rund um den See in ihrem Besitz. Das markante, von Herzog Luitpold in Bayern errichtete Schloss Ringberg ist nicht einfach nur ein schöner Bau, der sich von vielen Erhebungen über dem See gut als Foto auf dem IPhone macht, sondern er ist nach wechselhafter Geschichte als Nobelpreisträger Campus des Max Planck Instituts weltbekannt geworden.
Sonja Still berichtet in ihren Beiträgen zum Buch aber nicht nur darüber, sondern auch über die Tegernseer Schreib- und Malschule, die mit ihren Prachthandschriften die Buchkunst des Tegernsees in die Welt trug.
Still versäumt nicht zu erwähnen dass Karl Stieler, der Sohn des königlichen Hofmalers Joseph Stieler, just den Ort der Buchlesung, nämlich den Sommersitz der Familie und heutigem Westerhof Café am Point zum Künstlertreff machte.
Die Erfahrungen und Beobachtungen des Juristen schlugen sich, so Still, in seiner Dichtung und in vielen geschriebenen Artikeln nieder. Als Reiseschriftsteller und und politischer Autor schrieb er früh über die Demokratie und auch die Notwendigkeit des Naturschutzes. Auch wenn das auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar scheint, aber die Bauern des Tales haben am Naturschutz - zumindest der heutigen Landschaft - einen wesentlichen Anteil. Blumenreiche Buckelwiesen, Magermatten voller Enzian, und Orchideen, die wunderschönen Wallbergalmen mit Mariengras und Süßdolde, gäbe es ohne die Almbewirtschaftung so, laut Autor Alfred Ringler, nicht.
Das heutige Almvergnügen der Wanderer wäre offensichtlich ein weitaus ärmlicheres Naturerlebnis. Die harte Bauernarbeit am Berg, geht übrigens bis in die Zeit vor 1072 zurück. Die Bauern hatten und haben aber auch auf die bodenständige Kultur am See großen Einfluss. Fast alle heutigen Traditionsfeste rund um den See gehen auf die ländliche Kultur zurück und die wird selbstbewusst aufrecht erhalten.
Nicht nur an Festtagen in Tracht am See zu flanieren, gehört heute zum guten Ton.

Dr. Roland Götz im "Westerhof-Café im Stieler-Haus" in Tegernsee

Das Buch hat noch sehr viel mehr Wissenswertes über die Welt am Tegernsee zu bieten.

Die Lesung - übrigens umrahmt von feinster Küchenkunst des Cafés - machte Geschmack auf das leicht verdauliche und inhaltlich wertvolle Buch.

Text und Fotos: Pit Zuckowski


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